Archive for August 2012

Schoggi Connection – Reloaded

18. August 2012

Ferienzeit, Saure-Gurken-Zeit. Es erstaunt deshalb nicht, dass gerade jetzt alte Skandälchen wieder aufgewärmt werden. Da bildet die verfilzte Aviatik Bloggergemeinde natürlich keine Ausnahme.

Mittlerweile ist ja hinlänglich bekannt, dass ein der Schoggi-Bestechung überführter Capt. D, angesichts der erdrückenden Beweislast gegen ihn, zur Demission von seiner Bloggertätigkeit gezwungen wurde. Obwohl er beteuert sich keiner Schuld bewusst, sondern schlicht auf den Hund gekommen zu sein, lassen sich informierte Kreise davon keinen (Wüsten-)Sand in die Augen streuen und fragen sich wo und in welcher Form Capt. D seine schriftstellerische Tätigkeit wieder aufnehmen wird.

Bei meinen Ermittlungen zu diesem Thema wurde mir kürzlich eine brisante Daten CD zugespielt. Auf dieser befinden sich nicht nur Beweise für die die Existenz der Schoggi-Connection um die ATC Controllerin T.M., die gemäss offiziellem Wortlaut „zurzeit in den Ferien weilt“, sie wirft auch beunruhigende Fragen auf, wie weit der Einfluss dieser geheimnisvollen Organisation wirklich reicht.

Wie mein ursprünglicher Schoggi-Connection Artikel schon aufdeckte, bemühten sich anfänglich die drei Piloten Capt. D., sowie die SF/O G! und S.P. darum T.M. in diese verdächtigen Ferien zu fliegen, welche – der Leser wird es vielleicht ahnen – in den Dollar-Raum führen. Die erwähnte CD zeigt nun, dass Copilot S.P. (diesmal) das Rennen gegen seinen Kollegen G! gewonnen und T.M. kürzlich mit LX52 nach BOS kutschiert hat. Zudem lässt sich beweisen, dass Capt. D, statt sich mit der Teilnahme an der „Operation BOS“ weiter verdächtig zu machen, an einem geheimen Ort im hintersten Winkel eines Schweizer Alpentals, ein konspiratives Treffen mit seinen Fliegerschule-Kollegen leitet.

Verdächtigerweise war auf LX52, als Ersatz für Capt. D, ein anderer (nichtbloggender) Capt. D geplant, welcher der Schoggi-Connection aber offenbar nicht genehm war und deshalb in Indien mit Amöben vergiftet wurde. (An dieser Stelle gute Besserung) Nach einer gut eine Stunde dauernden Intervention von S.P. auf dem Chefpilotenbüro, erschien der in Aviatik-Kreisen bestens vernetzte Capt. A, der schon in Zürich dadurch auffiel, dass er die aus Sicherheitsgründen vom Check-in verordnete Isolation von T.M. und ihrem Gatten durch gut 20 Sitzreihen, rückgängig machte, was aber völlig unnötig war, da zumindest T.M. während des folgenden Fluges meist im Cockpit anzutreffen war. Welche Rolle bei dieser dreisten Sitzplatz-Rochade die drei sich bewiesenermassen im Umlauf befindlichen Säcke mit Brownies aus feinster Schoggi (!) spielten, lässt sich leider nicht rekonstruieren.

Dass LX52 in der Folge seinen Takeoff-Slot verpasste, worauf dieser umgehend gestrichen wurde, erscheint auf den ersten Blick vielleicht als nicht allzu verdächtige Gefälligkeit unter Kollegen. Auf der Daten CD erscheinen dazu aber äusserst beunruhigende Informationen: Der zu diesem Zeitpunkt für die Clearance Delivery zuständige Controller H soll Copilot S.P. offenbar bereits in den 90-er Jahren, anlässlich eines Observer-Fluges nach Helsinki kennengelernt haben, wo die Beiden, während des Nightstops, zusammen in der berüchtigten Diskothek des Hotel Hesperia (H!) gesehen wurden. Im Gegenzug hat danach S.P. an seinem freien Tag Controller H während einer Schicht im ACC begleitet. Ein Pilot, der an seinem freien Tag freiwillig arbeitet ist per se schon verdächtig, aber richtig unheimlich wird die Geschichte, wenn man bedenkt, dass Controller H (im ACC eigentlich für den oberen Luftraum zuständig) erst kürzlich auf die Clearance Delivery versetzt wurde und nun ausgerechnet er anwesend ist, als der BOS Flug von T.M. und S.P. den Takeoff Slot verpasst! Dass gemäss anonymen Quellen an diesem Tag im Tower ein herrenloser Sack mit Schoggi gefunden wurde, ist dagegen schon fast eine Bagatelle…

Meine Quellen im Cockpit von LX52 bezeugen überdies glaubhaft Copilot S.P. sei während des Fluges massgeblich an der Vernichtung eines Sackes mit Brownies beteiligt gewesen. Zudem sei dabei nicht nur über Aviatik und ATC Themen gefachsimpelt, sondern auch bestätigt worden, dass die sagenumwobene Nespresso-Liste auf dem Tower Zürich tatsächlich existiert und dass Copilot S.P., nach seiner offenbar bevorstehenden Rückkehr auf die Kurzstrecke, auf diese Liste aufgenommen werde. Ebenso hörte meine Quelle mit erstaunen, es sei nicht nur ein gewisser Capt. JoBo, sondern auch sein Schöpfer Capt. nff bei T.M., Katharina und ihrer Zunft in temporäre Ungnade gefallen und müsse neuerdings in ZRH sogar, wie normal sterbliche Piloten, Holdings fliegen. Ausserdem – und das dürfte Capt. nff noch viel mehr schmerzen – soll er zumindest vorläufig von der Nespresso-Liste gestrichen worden sein. Anlass zu weiteren Spekulationen gibt die Information T.M. habe Copilot S.P. aufgefordert seinen Kollegen G! anlässlich dessen in Kürze bevorstehenden Simulator-Refreshers einmal so richtig hart an die Kandare zu nehmen.

Wie bei solchen Skandalen üblich bleiben am Schluss also wieder mehr Fragen als Antworten:

       Hat T.M. jemals eine sanftere Landung erlebt als jene von S.P. im BOS und welche Rolle spielten die Brownies dabei?

       Wird S.P. bei seinem nächsten Medical Check wegen übermässigem Brownie-Konsum als übergewichtig diagnostiziert und vom Upgrading ausgeschlossen?

       Trifft Capt. D an seinem dubiosen Treffen die geheimen Hintermänner der Schoggi-Connection und wann und wo wird er darüber schreiben?

       Wird JoBo Katharina zu einem Alpenrundflug einladen und sich so mit ihr versöhnen oder kotzt sie ihm dabei den Sportflieger mit den Resten heisser Schoggi voll, was zum endgültigen Bruch zwischen der ATC-Controllerin und SCREW Kapitän führen könnte?

       Schafft es nff jemals zurück auf die Nespresso-Liste oder dreht er in Zukunft Endlosschleifen im RILAX Holding?

       In welchem Zusammenhang stehen die beiden vorhergehenden Fragen?

       Wird G! bei seinem bevorstehenden Simulator Refresher vom Instruktor S.P. zur Schnecke gemacht oder besteht er problemlos durch Bestechung mit Schoggi?

       Wann wird T.M. aus den Ferien zurückkehren und bringt sie von dort eine amerikanisierte Version ihres Brownie-Rezeptes mit?

       Wie weit reicht der Einfluss der Schoggi-Connection wirklich und welche Rolle spielt der geheimnisumwitterte Controller H darin?

       Wird Thomas Bucheli an Weihnachten ein geheimnisvolles Päckli mit Schoggi-Guezli erhalten, weil  am 17. August sowohl in Zürich, als auch in Boston hochsommerliches Wetter herrschte und aus dem Cockpit von LX52 kurz vor Einleiten des Sinkfluges ein herrlicher Sonnenuntergang bewundert wurde?

–       Merkt Ihr Chef wirklich nicht, dass Sie Ihre Arbeitszeit mit dem Lesen hirnrissiger Verschwörungstheorien auf einem Aviatik Blog vergeuden oder liest er diesen Stuss insgeheim sogar selber mit?

 

Coffee Please

12. August 2012

Der JNB Flug startet um 22:45 und dauert gut 10 Stunden.

Da war ich natürlich froh, dass ich gemäss meinem Einsatz im ersten Drittel schlafen sollte. Weniger froh war ich über den Anruf der Crew Disposition am Vorabend, mit dem mir mitgeteilt wurde, meine Schicht sei gewechselt worden, so dass ich nun die ersten zwei Drittel fliegen musste…

Da hilft nur eins: Vorschlafen und viel Kaffee.

Damit auch müde Piloten an den überlebenswichtigen Kaffee denken, hat eine gute italienische Seele – oder war es eine fürsorgliche Mamma? – kurz nach Genua einen Waypoint auf der Flugstrasse entsprechend benannt. Genial!

Der geneigte Leser kann sich denken, was ich beim Passieren dieses Waypoints gemacht habe. Richtig: „un caffè“ bestellen.

Natürlich war es nicht der letzte Wachmacher auf diesem Nachtflug durch das schwärzeste Schwarzafrika. Da muss man sich echt etwas einfallen lassen, um nicht vom Schlaf übermannt zu werden…

Caught in the Act

6. August 2012

Die unglaubliche Landung ist gelungen und wurde sogar vom Mars Reconnaissance Orbiter fotografiert!

20120806-214716.jpg

Eine technische Meisterleistung war nicht nur die Landung, sondern auch das obige Bild. Das Zeitfenster für das Foto betrug nämlich nur eine Sekunde und der Befehl für den Schnappschuss musste 72 Stunden vorher an den Satelliten in der Marsumlaufbahn geschickt werden.

Cool. B-)

The Big, The Fast and The Crazy

2. August 2012

Nein, hier geht es nicht um einen neuen Italowestern, sondern um einige Begegnungen der „besonderen“ Art.

Angefangen hat es kurz nach Grönland, als uns der hässliche Dicke gekreuzt hat. Trotz meiner Abneigung gegen das Aussehen der A380 muss ich zugeben, dass sie der grösste Passagierjet aller Zeiten ist. „The Big“ also. Aber eigentlich hätte die A380 alleine schon einen Titel der obigen Art verdient: „The  Big, Fat and Ugly“…

Im Jachthafen von Long Beach lag ein wesentlich schnittigeres Gefährt: L’Hydroptère. Dieser Trimaran ist mit Tragflügeln ausgerüstet, so dass er sich bereits mit 10 kts aus dem Wasser hebt. Dies erlaubt unglaubliche Geschwindigkeiten für ein Segelboot. Der Hydroptère hält diverse Geschwindigkeitsrekorde:

– Schnellstes Segelschiff mit 56,3 kts (104 km/h)

– Schnellstes Segelschiff über eine Nautische Meile mit 50.17 kts (93 km/h)

– Ärmelkanal Überquerung: mit 33 kts (61.12 km/h) in 34 min 34 sec. Damit war der Timaran schneller als Louis Blériot, der 1909 den Kanal als erster Mensch in 37 Minuten überflog.

Zur Zeit bereitet sich die Crew der L’Hydroptère in Long Beach auf den Rekordversuch der schnellsten Südpazifik Überquerung vor. L’Hydroptère qualifiziert sich also mühelos als „The Fast“…

Das verrückteste Gefährt tritt aber erst in 3 Tagen in volle Aktion. „Curiosity“ vom NASA Jet Propulsion Laboratory wird versuchen auf dem Mars zu landen. Als ich zum ersten Mal hörte, wie das ablaufen soll, dachte ich ungläubig: „Spinnen die?!?“ Trotzdem läuft das Ganze bis heute nach Plan – aber das will noch nichts heissen!

Der folgende Trailer zeigt, wie der Curiosity Rover am 5. August auf dem Mars abgesetzt werden soll. Kurios ist dabei nur der Vorname:

Ich persönlich habe meine Zweifel, ob der Stunt gelingt. Trotzdem: Diese Landung wird für seeeehr lange Zeit als die verrückteste in die Annalen eingehen. Ein grosses Thumbs up für „The Crazy“…